Ein offener Briefan dieAutomobilindustrie

Max Küng

Der Kolumnist über Werbung und das Leben

Ich fuhr an die internationale Automobil Ausstellung in Frankfurt, kurz IAA genannt, was wie der Ruf eines Esels tönt –

und irgendwie auch ganz gut passt. Und als ich dort gewesen war und abends wieder in den

Zug nach Zürich stieg, da sass ich auf Platz Nummer 32 und blickte ohne Lächeln aus dem Zugfenster, denn ich war leise enttäuscht. Einerseits war ich von den Autos

enttäuscht. Sie sahen alle, aber auch wirklich alle langweilig aus. Andererseits war ich enttäuscht, weil: Ich stieg mit leeren Händen in den Zug nach Hause. Als Kind war ich am Automobilsalon in Genf, zusammen mit meinem Onkel, der Autofahrlehrer war und Dettwiler hiess, aber alle nannten ihn nur „Dätsch!“. 

 

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